Asylchaos oder Gewinn für alle ?

Wann:
30. September 2022 um 18:00 – 20:30
2022-09-30T18:00:00+02:00
2022-09-30T20:30:00+02:00

Für Jugendliche und Erwachsene

Anlässlich des Langen Tags der Flucht vom UNHCR laden zahlreiche Linzer NGOs zu einer gemeinsamen Abendveranstaltung mit Judith Kohlenberger & Geflüchteten

In der öffentlichen Diskussion Österreichs werden die Themen Migration, Flucht und Asyl traditionell abwertend behandelt. Je abfälliger die Äußerungen dazu, um so medienwirksamer und höher deren Reichweite.
Mit ausländerfeindlichen Parolen lassen sich in Österreich Wähler:innenstimmen gewinnen und von internen Parteiproblemen ablenken. Zugewanderte, ob Geflüchteter oder Migrant:in sind diesen medialen und gesellschaftlichen Abwertungen permanent ausgesetzt. Rechtswidrige Abschiebungen von Kindern werden auf Kosten der Steuerzahler:innen und ohne Beachtung des Kindeswohls durchgeführt.
Doch wie hoch ist der Wahrheitsgehalt dieser Schlagzeilen, Parolen und polarisierenden Statements? Und welchen Effekt haben diese Polarisierungen auf das Zusammenleben von uns allen?
Überfordert uns die humanitäre Verpflichtung zur Aufnahme von Asylwerber.innen oder sind Geflüchtete und Migrant:innen inzwischen tragende Säulen unserer österreichischen Gesellschaft?
Bietet geordnete Zuwanderung gar die Chance, dem Arbeitskräftemangel und der drohenden Überalterung unserer gemeinsamen Gesellschaft entgegenzuwirken?
Die Migrationsforscherin Judith Kohlenberger nimmt an diesem Abend aktuelle Aussagen zu Migration und Flucht unter die wissenschaftliche Lupe und unterzieht sie einem sachlichen Faktencheck. Sie nimmt Bezug auf jüngste Statistiken und Forschungsergebnisse, die auch in ihrem neuen Buch „Das Fluchtparadox“ dargestellt sind.
Über die Referentin:
Judith Kohlenberger ist Kulturwissenschaftlerin und Migrationsforscherin am Institut für Sozialpolitik der WU Wien, wo sie zu Fluchtmigration, Integration und Zugehörigkeit forscht und lehrt. Im Herbst 2015 war sie an einer der europaweit ersten Studien zur großen Fluchtbewegung beteiligt. Ihre Arbeit wurde in internationalen Journals veröffentlicht und mit dem Kurt-Rothschild-Preis 2019 sowie dem Förderpreis der Stadt Wien ausgezeichnet. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit ist sie im Integrationsrat der Stadt Wien tätig und engagiert sich als Gründungsmitglied von COURAGE – Mut zur Menschlichkeit für legale Fluchtwege.
Ihr aktuelles Buch „Fluchtparadox“ erschien im August 2022 bei Kremayr & Scheriau.
„Grundrechte kann man nicht einfach für die einen abstellen, während sie für die anderen weiter gelten. Entweder alle haben sie – oder niemand.“
Teil 2
„Gekommen um zu bleiben“ - Podiumsdiskussion
In der öffentlichen Debatte zu Flucht & Migration wird vor allem ÜBER statt mit MIT Geflüchteten gesprochen. Menschen werden auf Summen von Antragsteller:innen oder Straftätern reduziert. Die persönlichen Schicksale aber auch die Erfolgsgeschichten jener, die durch Krieg und Verfolgung alles verloren und in Österreich eine weitere Heimat gefunden haben, werden nicht gehört.
An diesem Abend holen wir stellvertretend fünf Menschen mit Fluchterfahrung vor den Vorhang und geben ihnen die Möglichkeit, öffentlich über ihre Erfahrungen zu berichten. In einer Podiumsdiskussion sprechen sie darüber, wie es ihnen gelang, in Österreich Fuß zu fassen. Sie erzählen von ihren unterschiedlichen Ausbildungswegen, ihrer persönlichen Motivation, helfenden Wegbegleiter:innen aber auch von Hindernissen, die ihnen durch politische Entscheidungen in den Weg gelegt wurden.
Abschließend servieren wir an einem internationalen Büffet Speisen von „Über den Tellerrand“.
Ein Büchertisch mit dem aktuellen Buch „Das Fluchtparadox“ von Judith Kohlenberger steht bereit. Persönliche Widmungen durch die Autorin möglich.
Im Rahmen der Veranstaltung besteht die Möglichkeit an der Pass-Egal-Wahl teilzunehmen.

 

Eintritt frei.
Um Spenden für SOS-Balkanroute und Spenden für Kabul wird gebeten.
Um Anmeldung unter https://bit.ly/3B0C5JC wird gebeten.
Der Zugang zum Veranstaltungsraum ist barrierefrei.

 

In Kooperation mit:

und vielen weiteren NGOs.